Stellenanzeigen: StepStone, Indeed und Co erlauben unterschiedliche Zeichenzahl für Stellentitel
Es sind die älteren unter uns – also die, die die Allofs-, Förster- und Rummenigge-Brüder noch haben spielen sehen, die ihren ersten Job im Stellenteil der Süddeutschen Zeitung oder der FAZ fanden. Damals hieß es: samstags mit der Sackkarre zum Kiosk und die Wochenendausgabe zum Transport damit beladen. Zuhause ging es dann mit einem Filzstift bewaffnet an die Jobsuche, bei der vor allem die Stellenanzeigen auffielen, die groß, bunt und kreativ gestaltet waren. Diese haptischen Zeiten sind längst vorbei und bei der Online-Jobsuche heißt es für Arbeitgeber nicht mehr mit großformatigen Stellenanzeigen auffallen. Stattdessen gilt die alte Schnick-Schnack-Schnuck-Regel: „Gefunden werden“ sticht Gestaltung!
Um gefunden zu werden sollten Arbeitgeber ihre Stellenanzeige so texten, dass sie der Sucheingabe eines Kandidaten entspricht. So weit, so Binsenweisheit. Für diesen SEO-Abgleich entscheidend: der Jobtitel einer Anzeige. Denn die Zeichenkette eines Stellentitels ist die erste, die im Suchalgorithmus von Online-Jobbörsen mit der Eingabe des Jobsuchers verglichen wird. Das bedeutet: Wer kreative Jobtitel wie etwa den „Chief Deputy Officer (m/w/d)“ oder ein „Umwerfendes Wortgenie (m/w/d)“ sucht, könnte in den Ergebnislisten, die Bewerbern angezeigt wird irgendwo auf Seite 9 oder folgende auftauchen. Besser, nein entscheidend ist es da, präzise die Tätigkeit zu nennen, vielleicht noch den Fachbereich und je nachdem die Ausbildungsrichtung. Dabei sollten Arbeitgeber möglichst die Zeichenzahl nutzen, die in Displays oder auf Desktops auch angezeigt werden kann sowie die ihnen von StepStone, Indeed & Co. dafür angeboten wird.
Für diesen Artikel haben wir uns einmal die Mühe gemacht, herauszufinden, wie viele Zeichen denn eigentlich bei den Großen der Jobbörsen Zunft erlaubt sind – also weniger, wie viele Zeichen empfohlen werden, sondern welche Anzahl denn überhaupt geht. Here we go:
Die Kunden des noch als Marktführers geltenden Portals aus Düsseldorf sind angehalten sich auf 80 Zeichenzu beschränken und dabei die wichtigsten Inhalte gleich an den Anfang zu stellen, da bei Online Marketing Kampagnen nur die ersten 40 Zeichen sichtbar seien. Damit hat StepStone die Zeichenzahl für den Jobtitel in den letzten Jahren nahezu halbiert, denn noch 2013/14 waren hier satte 150 Zeichen erlaubt. Weitere StepStone Hinweise: In den Ergebnislisten wird der Stellentitel nach einer Zeile auf Smartphones nach zwei Zeilen abgekürzt. Wer mehr über die Richtlinien der StepStoner wissen möchte: StepStone Qualitätsrichtlinien
meinestadt.de, wie StepStone im Hause Axel Springer beheimatet, legt seit einiger Zeit sein Hauptaugenmerk auf die Jobsuche von Fachkräften mit Berufsausbildung, also eine etwas andere Positionierung als viele der anderen Generalisten, die sich seit Jahren auf Akademiker konzentrieren. Hier ist die Zeichenzahl des Jobtitels im Gegensatz zu anderen Stellenportalen sehr weit gefasst. Bis zu 255 Zeichen sind grundsätzlich möglich, auch wenn natürlich weit weniger empfohlen werden. Hinweis: Nach drei Zeilen wird der Titel abgeschnitten. Wer mehr über die Richtlinien erfahren möchte: Stellenanzeigen bei meinestadt.de
Der amerikanische Job-Riese, der mit seiner launigen Werbefigur Ingrid auch in Deutschland mittlerweile zu den absoluten Schwergewichten unter den Online-Jobbörsen gehört, hat für seine Premium Stellenanzeige die Vorgabe von maximal 75 Zeichen. Stellenanzeigen werden hier nach dem „Cost-per-Click“-Modell abgerechnet und heben sich so schon in der Preisstruktur von anderen Stellenportalen ab. Mehr zu Stellenanzeigen bei Indeed gibt es übrigens hier: Indeed Stellenanzeigen
Die Münchener, nun schon seit Jahrzehnten eine der führenden Jobbörsen hierzulande, empfehlen circa 70 Zeichen für den Jobtitel. Offiziell erlaubt sind 255 Zeichen, die aber nicht ausgenutzt werden sollten. Zudem der Rat von stellenanzeigen.de: auf kreative Titel verzichten, deutsche Bezeichnungen nutzen, Stellentitel optimieren, Hierarchiestufen nennen und alle Geschlechter ansprechen. Mehr Empfehlungen von stellenanzeigen.de finden Arbeitgeber übrigens hier: Jobtitel-Infos von stellenanzeigen.de
Den gesellschaftlichen Auftrag schlechthin nimmt die Bundesagentur für Arbeit mit seiner offiziellen Jobbörse wahr. Da es für Arbeitgeber hier kostenfrei ist, nach neuen Mitarbeitern zu suchen, sind hier auch die meisten Jobangebote für Bewerber am Start. Dieses Prinzip gilt, wenn man so möchte, letztlich auch für die Zeichenanzahl im Jobtitel. Die ist nämlich tatsächlich unbegrenzt. Aber auch hier empfehlen die Experten der Bundesagentur eine Anzahl von unter 100 Zeichen. Wer eine Stelle bei der BAA schalten möchte, kann das übrigens gleich hier tun: Jobbörse der Arbeitsagentur
Fazit: Arbeitgeber sollten grundsätzlich den Jobtitel als einen der wichtigsten Inhalte ihrer Stellenanzeige erkennen. Nur wenn der stimmt, kommen sie ins Sichtfeld der Bewerber beziehungsweise werden in deren Ergebnisliste angezeigt. Als Richtlinie für ihre Länge dienen ca. 75 Zeichen. Das ist gar nicht mal wenig – ein Beispiel: „Projektmanager/in Employer Branding, Personalmarketing & Kommunikation in HR“ liegt etwa genau in dieser Größenordnung – genug Platz also, um gefunden zu werden.
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