Am 14.9 waren Sascha Theisen und Manfred Böcker zum ersten mal seit zwei Jahren wieder auf der Zukunft Personal.
Endlich wieder ZP. Seit nunmehr fast 20 Jahren liebe ich die und leide an der Zukunft Personal. Deshalb war die Freude und zugegebenermaßen auch eine gewissen Nervosität groß, als es nach zwei Jahren Abstinenz am 14.9 wieder mit Sascha Theisen zusammen auf unsere Hausmesse ging.
Das Wichtigste vorab: Für mich persönlich und auch für uns hat es sich mehr als gelohnt. Ich habe nach nicht enden wollender Präsenz-Abstinenz so viele Leute aus meinem Netzwerk persönlich getroffen wie in den zwei Jahren zuvor. Die ZP ist und war für mich immer keine Messe, sondern ein Tag der HR-Community, ihr inhaltlicher Tummelplatz und ihr größter Kontakthof. In dieser Hinsicht hat auch die ZP im für Messebetreiber sehr schwierigen Jahr für mich persönlich gut funktioniert.
Aber: Blicke ich auf die präpandemische ZP als Sahnequark (40 %), so war die ZP21 Magerquark. Gefühlt (!) vielleicht 20 % der üblichen Ausstellerfläche genutzt (bei sehr langen Wegen dorthin), selbst Branchenmammute wie Stepstone ohne Präsenz vor Ort oder mit sehr reduzierten „Meeting Points“ statt echten Messeständen.
Auch viele der üblichen persönlichen Verdächtigen fehlten – besonders auf Personalerseite. Ich hatte den Eindruck, wir Dienstleister und Berater blieben diesmal fast ganz unter uns. Für die wenigen, verbliebenen und tapferen Aussteller muss das bitter gewesen sein, letztlich auch für die Messebetreiber.
Ach ja – und die Inhalte? „Inhalte werden überschätzt“, so ein scharfsinniges Diktum von Harald Schmidt. Den Eindruck hatte ich auch beim Besuch einiger weniger Vorträge auf der Messe (zugegebenermaßen eine Buchkritik, ohne das ganze Buch gelesen zu haben). Botschaften wie „Employer Branding wird immer wichtiger und der Mittelstand muss aufholen“ werden seit Jahren ausgesendet, oft genug und auch von allen. Da hätte ich mir nach den fundamentalen Erschütterungen unserer gewohnten Arbeitswelt seit März 2020 ein bisschen mehr erhofft.
Auf der anderen Seite stabilisieren solche inhaltlichen Rituale bekanntlich den Alltag. Auch andere ritualhafte Elemente trugen dazu bei: Wenigstens der Jobware-Stand war fast so groß und so orange wie gewohnt (wenn auch ohne Eismann (m/w/d)). Und das alljährliche Jobbörsenranking wurde zelebriert like Punk never happened. Und selbst in diesem schwierigen Jahr 2021 waren ein einziges Mal dabei alle Stühle wieder besetzt. Einige Dinge ändern sich eben nie.